Gleichzeitig baut König Theseus, der erfolgreiche Bezwinger des unbezwingbaren Minotaurus, Demophon für den Thron auf, schafft es aber nicht, ihm seine Macht abzugeben. Panopeus, der immer zu kurz gekommene Hohepriester und Revisionist, sieht seine Chance, endlich aufzusteigen und mit traditionellen Opferritualen zwischen Göttern und Menschen zu vermitteln.
Österreichische Erstaufführung
Nino Haratischwili
Die Autorin Nino Haratischwili überschreibt in ihrem neuen Theaterstück den antiken Phädra-Mythos auf konfrontative Weise. Auf welche Genüsse ist man bereit zu verzichten, wenn das Wohl der Welt auf dem Spiel steht? Auf welche nicht? Die vielfach ausgezeichnete Autorin von Stücken und Romanen wie „Das achte Leben (Für Brilka)“ und „Das mangelnde Licht“ verkuppelt die Königin nicht mit ihrem unwilligen Adoptivsohn Hippolytos, sondern mit ihrer künftigen Schwiegertochter. An dieser verbotenen Intimität entfacht sich eine politische Tragödie. Haratischwilis unverwechselbare, sinnliche Sprache schält Phädras zeitloses Leiden, wie neu empfunden, so gnadenlos wie liebevoll heraus.
Besetzung
Regie - Tina Lanik
Bühne, Kostüme - Stefan Hageneier
Musik - Electric Indigo
Licht - Michael Hofer
Dramaturgie - Jeroen Versteele
Phädra - Sophie von Kessel
Theseus - Ernest Allan Hausmann
Demophon - Julian von Hansemann
Acamas - Etienne Halsdorf
Persea - Dagna Litzenberger Vinet
Panopeus - Philipp Hauß